Conrad Felixmüller fut à la fois un peintre et un militant politique, membre du Parti communiste Ses peintures traitaient souvent des réalités sociales de la rrépublique de Weimar. Mentor du peintre expressionniste allemand Otto Dix, il fonde avec lui le Groupe 1919 de la Sécession de Dresde.En 1936, le régime nazi le dénonce comme peintre de l'art dégénéré. Il est expulsé de Berlin et 150 de ses œuvres sont détruites par les nazis.De 1949 à 1962, il enseigne à l Université de Halle. (wikipédia)
»Der alte Wanderprediger« - eine Zeichnung mit Feder, Pinsel, Tusche von 1921 Foto: Archiv
Von Dietmar Eisold
Menschen bildhaft darzustellen, wurde mir von meiner Knabenzeit her mehr und mehr zu leidenschaftlicher Tätigkeit. Je älter und erfahrener ich bei diesem Tun wurde, um so mehr bezog ich mich dabei auf tätige Menschen. Arbeiterbilder waren herkunftsmäßig die ersten.« Diese Sentenz aus den Tübinger »Legenden« charakterisieren Conrad Felixmüllers frühes, noch ganz im Banne der Dresdner Akademie und des Expressionismus stehendes Schaffen.
Am 21. Mai 1897, heute vor einhundert Jahren, wurde Conrad Felixmüller in einem sozialistischen Elternhaus geboren. Sein Künstlerweg ist markant für dieses Jahrhundert. Zunächst erprobt Felixmüller sein Talent am Konservatorium beim Klavier- und Violinespiel. 1911 besucht er die Zeichenschule der Dresdner Kunstgewerbeschule. 1912, mit fünfzehn Jahren, kommt er in die private Malschule von Ferdinand Dorsch, der ihn in die Malklasse von Carl Bantzer an der Dresdner Akademie empfiehlt.
Die ersten Malergebnisse tragen durchaus schon eine eigene Handschrift, und es kommt der zweite Strang seines Schaffens, die Graphik, zu ersten Ehren. Daß er sich gleich an anspruchsvollen Themen versucht, ist charakteristisch. Zehn Holzschnitte zu den von Arnold Schönberg vertonten Gedichten Albert Girauds »Lieder des Pierre Lunair« entstehen 1913. Ein Jahr später folgen Holzschnitte zu Else Lasker-Schülers »Hebräische Balladen«, die im gleichen Jahr bei Neumann in Berlin gezeigt werden.
Als Felixmüller das stille Refugium der Akademie 1915 verläßt, steht er mitten im brodelnden Strom einer jungen Kunst,
die gegen die altehrwürdigen bürgerlichen Traditionen aufbegehrt. Gleichgesinnte findet er in den führenden künstlerischen Kräften Dresdens, den Dichtern Theodor Däubler, Walter Rheiner, Raoul Hausmann, Walter Hasenclever, Berthold Viertel und Friedrich Wolf. Von den Malern sind Otto Dix, Peter A. Böckstiegel, Constantin Mitschke-Collande, Lasar Segall und Oskar Kokoschka prägend.
Wichtige Beiträge leistet er zur Arbeit der führenden Zeitschriften des Expressionismus, zu Herwarth Waldens »Sturm« und zu Franz Pfempferts »Aktion«. Der Kreis der Künstler und Politiker erweitert sich dadurch weiter. Karl-Schmidt-Rottluff, Ludwig Meidner, Johannes R. Becher, Wieland Herzfelde, Franz Mehring, Otto Rühle und Carl Sternheim treten hinzu. 1919 gründet Felixmüller mit Dix, Böckstigel und Segall die »Dresdner Sezession. Gruppe 1919«. Im gleichen Jahr tritt er der KPD bei. Das Blatt »Menschen über der Welt« ein Gedenkblatt für die ermordeten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht - entsteht durchaus in bekenntnishafter Absicht.
Einen wesentlichen Teil im CEuvre Felixmüllers machen die Darstellungen von Arbeitern und der Arbeitswelt aus. Da ist die dunkle Tafel »Ruhrrevier« von 1920, der »Arbeiter John« von 1921, »Der Arbeitslose im Regen - Dorf Klotzsche« von 1926. Dominiert in den genannten Bildern ein gewisses Moment der Ausweglosigkeit, so erreicht Felixmüller mit dem »Liebespaar vor Dresden« von 1928 eine Stufe, die das neue Selbstbewußtsein der Klasse ausdeutet (für letztgenanntes Bild erhielt Felixmüller den Großen Preis für Malerei der Jubiläumsausstellung des Sächsischen Kunstvereins). Das gilt bedingt auch für den »Zeitungsjungen mit der AIZ« von
1928. Parallel zu diesem Werk entsteht eine Suite von noblen Porträts, die einfühlend das Individuelle des Gegenübers genau treffen.
Der Machantritt der Faschisten hatte einschneidende Konsequenzen für Conrad Felixmüller. 40 seiner Arbeiten wurden in der Ausstellung »Entartete Kunst« an den Pranger gestellt. Der Künstler siedelt nach Berlin-Charlottenburg um. 1937 erhält er einen Preis für das Bild »Klarinettenübung« vom Verein Berliner Künstler. Das führt zu einer wütenden Kampagne durch die Nazis und zur Entfernung von 151 Gemälden aus öffentlichem Besitz. Auf Reisen nach Norwegen und England entstehen vorwiegend Landschaftsbilder, die in ihrer weiträumig-großzügigen Konzeption der heimattümelnden deutschen Kunst Paroli bieten.
1941-1944 folgte nach der Zerbombung des Berliner Ateliers ein Aufenthalt in Damsdorf im Fläming. Er wird schließlich zum Militär einberufen. 1945 Rückkehr aus der Gefangenschaft und erste Ausstellung nach dem Kriege in Altenburg. Zu Friedrich Wolfs »Wie Tiere des Waldes« entstehen Bühnenbilder für das Leipziger Schauspielhaus. Felixmüller schafft die beiden Holzschnittzyklen »Das Jahr des Malers« und »Ich sah und schnitt in Holz«. 1949 wurde er zum Professor an die pädagogische Fakultät der Martin Luther Universität (Halle/Wittenberg) berufen. Nach der Emeritierung 1962 übersiedelte Felixmüller nach Berlin-Köpenick. Es entstehen vor allem Werke mit Lokalkolorit und das bekannte Gemälde »Maschinist im Kohlenwerk«, ein bemerkenswerter Beitrag zum lebenswahren, kraftvollen Arbeiterbild in der frühen DDR-Kunst.
Aus familiären Gründen übersiedelte Conrad Felixmüller 1967 nach Westber-
lin. Sein Schaffen wurde in der DDR und im Ausland mit repräsentativen Kunstausstellungen gewürdigt. Höhepunkt war zweifellos die Goldmedaille auf der Internationalen Graphik-Biennale in Flo-
renz. Sie würdigte das Werk eines Künstlers, der bis zum Tode am 24. März 1977 die verschlungenen Wege des Jahrhunderts mit bemerkenswerter Geradlinigkeit gegangen ist.
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