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Le 3 août 1914, je marchai dans la nuit avec Rosa Luxemburg ... La guerre était là et le prolétariat ne bougeait pas.
"Le 3 août 1914, je marchai dans la nuit avec Rosa Luxemburg du bâtiment du journal Vorwärts, Lindenstrasse, vers Sudende. Nous nous sentions très mal. La guere était là et le prolétariat ne bougeait pas." Pour nos vsiiteurs qui lisent l'allemand, ce texte d'Eberlein, un proche de Rosa Luxemburg, témoigne de ses réactions en ces premiers jours de guerre et de trahison des partis de l'Internationale.
Bericht von Eberlein über die Tage des Kriegsausbruchs 1914. raumgegenzement.blogsport.de
voir aussi www.rosalux.de
Am 3. August 1914 ging ich nachts mit Rosa Luxemburg vom „Vorwärts“-Gebaude in der Lindenstrase nach Sudende. Unsere Stimmung war sehr gedruckt. Der Krieg war da, das Proletariat rührte sich nicht.
Wir kamen aus der Vorstandssitzung des sozialdemokratischen Wahlvereins für Teltow-Beeskow-Storkow-Charlottenburg. Auf der Tagesordnung der Sitzung stand: Instruktion für die Parteigenossen über das Verhalten der Partei zum Krieg. Vom Vorsitzenden horten wir nur leere Redensarten. Zubeil, der Reichstagsabgeordnete unseres Kreises, sollte uns Aufklarung geben über das Verhalten der Fraktion zur Bewilligung der Kriegskredite. Die Frage stand am anderen Tag auf der Tagesordnung des Reichstags. Zubeil versteckte sich hinter einem Schweigegebot der Fraktion. Er benahm sich aber so jämmerlich hilflos, das Rosa auf dem Heimweg erklärte: „Wir haben das Schlimmste zu befurchten.“ Und doch wollte an eine Bewilligung der Kriegskredite durch die sozialdemokratische Fraktion niemand von uns denken.
Zwölf Stunden später hatte die S.P.D. die Kriegskredite bewilligt! Ich eilte vom Betrieb zur Genossin Rosa. Sie lag auf dem Diwan und weinte. „Ich werde mir eine Kugel durch den Kopf schießen, das wird der beste Protest gegen den Verrat der Partei sein und wird die Arbeitermassen vielleicht doch noch zur Besinnung bringen.“
Ich riet ihr natürlich von diesem Schritt ab. Wir sprachen dann über unsere Stellung zur Frage, ob wir austreten sollten aus der Partei oder öffentlich gegen den Beschluss der Partei protestieren usw., kamen aber doch zu keinem Resultat. Immer kam sie auf ihre Selbstmordgedanken zurück.
Noch am Abend ging ich zu Franz Mehring, der vor Wut über den Verrat der Partei im Zimmer auf- und abrannte. Ich bat ihn, zu Rosa zu gehen und sie von ihrem Vorhaben abzubringen.
Andern Tags gingen über hundert Telegramme ins Land an alle, von denen wir glaubten, das sie den Verrat der S.P.D. nicht mitmachen wurden. Nur wenige Antworten gingen ein. Clara Zetkin war eine der ersten, die antwortete. Die wenigen anderen, die noch antworteten, telegrafierten die dümmsten Ausreden. Der eine war krank, dem anderen war die Frau erkrankt, der dritte hatte keine Zeit zum Reisen usw. Der Kriegskoller hatte sie alle gepackt.
So sammelten sich in den ersten Tagen sieben Mann, um zu beraten, was gegen den schmählichen Verrat der S.P.D. getan werden könne. Der erste Aufruf an das internationale Proletariat von Rosa Luxemburg, Franz Mehring und Clara Zetkin ging in die Welt.
Bericht von Eberlein über die illegale Arbeit des Spartakusbundes 1914-1918
Am 2. August wurde der Krieg proklamiert. Am 4. August stimmte im Reichstag die sozialdemokratische Fraktion für die Kriegskredite und besiegelte damit den Bankrott der Sozialdemokratie.
Anderen Tags saßen sieben Genossen, darunter Rosa Luxemburg und Franz Mehring, in der Wohnung Rosa Luxemburgs, da draußen in der kleinen idyllischen Villenkolonie Südende, und beratschlagten, was in dieser grausigen Situation zu tun sei. Nachdem das erste Entsetzen über den furchtbaren Verrat der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion überwunden war, wurde beschlossen, trotz des Verrats der Sozialdemokratie den Kampf gegen den Krieg zu organisieren und die zu sammeln, die mit uns bereit waren, diesen Kampf zu fuhren. Hunderte von Telegrammen gingen ins Land an alle, von denen wir glaubten, das sie mit uns einig gingen, von denen wir annahmen, das sie bereit waren, mitten im Kriegschaos, mitten im patriotischen Taumel der Massen und trotz des Verrats der Sozialdemokratie mit uns die Fahne des revolutionären Sozialismus aufzupflanzen, den Kampf gegen den Krieg mit uns zu fuhren. Sie haben alle versagt. Clara Zetkin war die einzige, deren zustimmende Antwort schon anderen Tags eintraf.
Die erste Proklamation ging in die Welt, unterschrieben von den besten Namen der Internationale, Rosa Luxemburg, Franz Mehring und Clara Zetkin.
Zwei Tage später tauchten die ersten dunklen Gestalten in den stillen Straßen der kleinen Villenkolonie Südende auf, allmählich wurde die ganze Meute der Kriminalpolizei auf uns losgelassen.
Die Tage der illegalen Arbeit begannen, sie begannen für mich zum ersten Mal.