Hintergrund
Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sind die bekanntesten Opfer des brutalen Machtkampfs, der in Deutschland nach der Novemberrevolution 1918 einsetzte. Sozialdemokraten und Kommunisten hatten zwar den Kaiser zum Abdanken gebracht, aber nach dem Ende der Monarchie war die Sozialdemokratie tief gespalten.
Sozialdemokratie in Deutschland ist gespalten
Sozialdemokraten und Kommunisten hatten zwar den Kaiser zum Abdanken gebracht, aber die Sozialdemokratie war tief gespalten. Auf der einen Seite: Die etablierten SPDler der "MSPD" unter Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann und Gustav Noske. Sie strebten nach der Abdankung des Kaisers Neuwahlen an, um rasch wieder geordnete Verhältnisse herzustellen.
Diesen "Mehrheitssozialdemokraten" stand die Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) gegenüber, die sich von der SPD abgespalten hatte. Sie wollte grundlegend andere Verhältnisse. Hinter ihr versammelte sich die Arbeiterschaft und die Revolutionäre. Sie wollten mehr Verstaatlichung und eine Entmachtung des Militärs. Auch der links-marxistische Spartakusbund gehörte dazu.
Spartakusaufstand wird im Januar 1919 niedergeschlagen
Die Auseinandersetzung zwischen MSDP und USDP eskalierte zunächst in einem Generalstreik im Januar 1919, dem sogenannten Spartakusaufstand. Am 6. Januar übergab Friedrich Ebert das Kommando über die Berliner Truppen an Gustav Noske. Der konnte gemeinsam mit den sogenannten Freikorps den Januaraufstand beenden.
Mehrere hundert Aufständische wurden bei erschossen. In den darauffolgenden Tagen begann die Verfolgung der Beteiligten. Im Zuge dieser Verfolgungen wurden schließlich auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar ermordet. Weitere vier Tage später, am 19. Januar fanden die Wahlen zur Nationalversammlung statt – auch die Frauen durften zum ersten Mal wählen.
Neue Unruhen im März 1919
Im März brachen die Unruhen wieder los – diesmal gingen sie auch über Berlin hinaus. Am 9. März erließ Noske einen Schießbefehl gegen die Spartakisten – was er in der Tonaufnahme begründet. 1.200 Menschen starben in den Kämpfen.
Am 13. März 1919 hielt Gustav Noske eine Rede vor der Nationalversammlung, in der er den Sieg über die Aufständischen verkündete und sein Vorgehen verteidigte.